Camino Tag sechzehn

Der Tag der Fliegen. Heute vor einem Jahr habe ich den Appalachian Trail abgebrochen. Ein trauriger Tag an dem ich den Traum eines Thru Hikes endgültig begraben musste.

Heute wurde ich unangenehm an den Trail erinnert. Diejenigen die meine damaligen Blogbeiträge gelesen haben erinnern sich vielleicht noch an die lästigen Black Flies die mich damals fast in den Wahnsinn getrieben haben?

Nun, sie sind jetzt hier! Sie haben mich gefunden! Diese Biester müssen mir hierher gefolgt sein. Das ging schon am Morgen los. Zuerst waren es nur einzelne, aber irgendwie verfügen diese Mistvicher über ein geheimes Kommunikations System!

Schon nach kurzer Zeit umschwirrten mich tausende dieser lästigen winzigen Dreckfliegen. Aber nur um den Kopf drehte sich ihr Verlangen. Wie irre stürzten sie sich auf jede Öffnung in meinem armen Kopf.

Langsam hatte ich den Eindruck die verwechseln meine Nase mit der Sterbehilfe Dignitas. Scharenweise verendeten sie in meinem Riechorgan. Oder sie versuchten meinen Auspuff zu verstopfen damit ich zusammenklappe und sie mich dann auffressen könnten.

Ich war nicht der einzige der so gefoltert und fast zur Verzweiflung getrieben wurde. Ein Paar das sich auch zu wehren versuchte gab mir Insektenschutzmittel zum einsprühen. Das schien die Dinger nicht zu stören. Im Gegenteil es machte sie glaube ich noch dazu high!

Erleichterung brachte erst der aufkommende Wind der sie endlich wegblies. Es zogen auch langsam Wolken auf und es roch nach Regen.

Zum Glück musste ich nicht mehr weit gehen bis zum Tagesziel Castrojeriz.

Der gestrige Abend war sehr unterhaltsam. Ich habe in der Unterkunft zusammen mit ca. zehn Nationen ein Nachtessen genossen. Da waren Pilger aus Kanada aus Mexico aus Korea, Japan, Italien, Deutschland natürlich, den USA, der Schweiz (juhu ich) und ich weis nicht was noch für Ländern.

Das gab ein herrliches Sprachenwirrwar und ich tratschte mal auf Englisch dann Italienisch, Französisch und Deutsch natürlich. Es tat gut einfach so draufloszuquatschen. Bloss Spanisch das kann ich leider garnicht. (Solche waren natürlich auch vertreten)

Wir haben Wein getrunken und es war richtig lustig. Weniger Freude dürften meine Tischgenossen später im Zehnerzimmer an mir gehabt haben.

Am Morgen meinte einer zu mir sie hätten das obere Stockwerk evakuiert und geschlossen. Ich halte das für etwas übertrieben. Aber ein wenig schuldbewusst fühlte ich mich schon!

Heute nun habe ich in Castrojeriz meine Luxusbude bezogen. Mein Zimmer ist echt eine Wucht! Das ganze Hotel ist wunderschön und die Beschreibungen im Internet sind nicht übertrieben.

Als Krönung des ganzen habe ich gerade eine Massage hinter mir, jawohl 👍!

Als nächstes freue ich mich auf ein tolles Nachtessen, zu dem ich in zehn Minuten geladen bin. Ich muss mich also sputen sonst verpasse ich den Spass!

Ich wünsche Euch einen Fliegenfreien Abend 🕸! Bis morgen dann.

Euer Swiss

Autor: Swiss

Meine Leidenschaft ist Lesen, Schreiben, Laufsport, Weitwandern, Natur, Menschen, andere Kulturen und Lebensweisen. Ich bin Neugierig und offen für alles. Das Paradies ist immer noch in uns allen, wir müssen es nur zulassen.

3 Kommentare zu „Camino Tag sechzehn“

  1. Hoi Roland! Vowäge Flöige..hie hei mer o ordeli viu..u Mugge finde mi äbeso! Dass du dir ä Massage gönnt hesch, isch suuper!
    Vergiss aber de dini Füess nid ganz..gäu! Ig findes toll, dass dus luschtig hesch mit angerne Pilger.Das git ds nötige
    Seelebänzin für die nächschti Etappe! U jitze wünsche n’ig dir ä gueti Nacht und ä schöne Sunntig!
    L.G. us der heisse Schwiz!

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    1. Mini Füess wärde täglich einisch vo mir pflegt. Isch doch klar, ig wott ja kener Problem dermit. Hingäge so ne Plag wie nig hüt mit dene Sch… flöige ha gha, glob mer das hesch Du no nie erläbt! Es si buechstäblech hunderti von dene mir pouselos ume Kopf gfloge. De si si mir i d‘ Ouge, d‘ Nase z‘ mu u id Ohre düset. Da wirsch schier wahnsinnig ächt. Wiu loufe u luege wohäre de Geisch söttisch ja de vilech o no. Nei ig hoffe das das am Mäntig ufhört schüsch luege nig für es Kopfnetz oder e Niqab. Es grüessli us Flöigischtan 🏃🏻‍♂️

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