Meine Geschichte um Burgos

Um die Geschichte richtig zu erzählen muss ich mit meiner Kindheit beginnen.

Ich wuchs in einem Vorort von Bern auf der bekannt war durch seine vielen Sozialwohnungen. Erst als ich zehn wurde zogen wir aus diesem tristen Quartier aus.

Mein Vater ist im Berner Oberland genauer an der Lenk aufgewachsen. Sein Elternhaus stand weit hinten im Oberried, ca. vier Kilometer von der Lenk richtung ende des Tales.

Da er nie eine Berufslehre machen konnte und schon früh für seine Familie zuverdienen musste hatte er zwar mit viel Glück eine Stelle bei der Schweizerischen Staatsbahn gefunden. Dort verdiente er als Hilfsarbeiter aber nur sehr bescheiden weshalb wir in diesem Quartier zu wohnen kamen.

Damals nahmen die Arbeitgeber keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse eines Familienvaters. So konnten wir eigentlich selten oder nie zusammen mit dem Vater Ferien verbringen.

Das und unsere triste Wohnsituation führte dazu, dass ich praktisch jede freie Zeit bei meiner Grossmutter in dem alten Bauernhaus im Oberried verbrachte. Daher stammt auch meine liebe zum Wandern und zu den Bergen.

Da es nun natürlich in den Bergen öfters trüb und regnerisch ist, war es oft nicht möglich in den Bergen ringsum Wandern zu gehen.

Da musste ich mich halt anderweitig beschäftigen. Hier nun kommt der Bezug zu Spanien und speziell zu Burgos.

Unter den Spielsachen die meine Grossmutter für uns aufbewahrte befand sich ein ganz spezielles Stück dem meine ganze Faszination gewidmet war.

Es handelte sich um einen Spielzeug Rennwagen der fünfziger Jahre. Mit einer riesigen langen Motorhaube und einem kurzen entenförmigen Heck. Der Fahrer sass ganz hinten vor einem riesigen Lenkrad.

Rechts von ihm ragte ein Ganghebel aus dem Gehäuse. Rechts und links des Fahrers lugten die Auspuffohre hervor. Das Gefährt war knallrot angemalt.

Das wirklich faszinierende für mich war das man einen federgetriebenen Motor aufziehen konnte und beim betätigen des Gangebels sich das Fahrzeug tatsächlich von selbst fortbewegte. Mit dem Steuerrad konnte man sogar richtig Steuern!

Der Name der auf diesem Fahrzeug eingestanzt war lautete eben nach meiner Erinnerung Burgos. Vielleicht erinnert sich jemand an diesen Spiezeug Hersteller und ob er wirklich Burgos hiess.

Ich finde es jedenfalls magisch, dass ich mich heute in einer Stadt befinde die diesen Namen trägt. Auch wenn mich meine Erinnerung trügen sollte ist es halt doch eine schöne Geschichte die mir heute beim Wandern wieder in den Sinn gekommen ist.

Ihr habt Euch sicher schon oft gefragt, was um Gotteswillen macht man wenn man so lange einfach einen Fuss vor den andern setzt.

Dies ist ein Teil davon, neben all den kleinen Dingen die sonst noch geschehen. Ein Fahrer der Dich im vorbeifahren euphorisch winkend grüsst, eine seltene Pflanze am Wegrand, eine Wolke deren Form deine Fantasie beflügelt, ein Vogel der nur für dich zu singen scheint.

Es gibt so vieles das dich beim Wandern erfreuen, nachdenklich machen oder begeistern kann. Wahrlich Wandern ist niemals langweilig. Beschwerlich, schmerzhaft und bisweilen furchtbar lang aber für mich niemals langweilig!

Mit diesem Plädoyer fürs Wandern möchte ich diese kleine Geschichte beenden.

Euer Swiss

Autor: Swiss

Meine Leidenschaft ist Lesen, Schreiben, Laufsport, Weitwandern, Natur, Menschen, andere Kulturen und Lebensweisen. Ich bin Neugierig und offen für alles. Das Paradies ist immer noch in uns allen, wir müssen es nur zulassen.

5 Kommentare zu „Meine Geschichte um Burgos“

  1. Isch nomau mi! S’het mer kei Rueh gla, wäge Burgos..ha (wider i. Wikipedia) ä britische Rennfahrer namens Ian Burgess
    gfunde; är isch Renne gfahre zwischen 1951 und 1963..villicht meinsch ja du dä?! Schlaf de guet u morn ä schöne Wandertag!

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  2. Guete n’Aabe Roland!
    Ig ha dini beide Blogs mit Interässe gläse! Zum 1.: ig cha mir scho vorschteue, dass, wenn so wanderet, eim hundert Sache
    düre Chopf göh. Das erwiteret der geischtig Horizont u täti no mängem guet! Und zum 2. Blog: S’het mi sofort guslet, go z’luege,
    ob ig dä Rennwage finde! Imim dicke Outo-Schinke han’igs nid gfunde..hingäge bin’ig gloub im wikipedia fündig worde. Aes
    chönnti sech um ne Alfa Romeo „Alfetta“ Typ 159 mit Boujahr 1951 handle. Dini Beschribig passt guet derzue! Gfahre het ne übrigens der Alberto Farina. Chasch ja emau go gugge im wikipedia.

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    1. Du hesch rächt, dä gseht genau so us wie nig das i mire Erinnerig ha. Das es e Alfa mues gsi si da bi nig mir ziemlich sicher. Ig bi denn öppe sibni gsi, isch scho es wili här 😁

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      1. Tja..u gliech chöme plötzlech so Erinnerige füre! Isch doch faszinierend! Im übrige hets zu dere Zyt ono Maseratis gäh, wo si Renne gfahre. Aber äbe nid mit däm uffällig schpitze Heck. Ig ha i mire Chindheit o Blächoutos und e Dampfloki gha, wonig
        mit eme Schlüssu ha müesse ufzie, u de si si umepfuret!

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      2. Ds spezielle a däm Rennwage isch es äbe gsi das er e Schalthebel u e funktionierendi Länkig het gha. Es richtgs Meischterwärk!

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