Camino Tag elf

Die Nacht war durch die Festivitäten von gestern etwas unruhig. Ich habe übrigens gestern doch noch etwas essen können, bin also nicht verhungert. Würde auch nicht so schnell passieren bei meinen Reserven.

Der Tag begann recht schön, die Gegend war umwerfend. Leider hat sich nach etwa einer Stunde plötzlich wieder mein Magenproblem gemeldet. Kachelnzählen lag aber auf dem Landweg leider nicht drin. Also bog ich auf dem Weg ab und schlug mich in die Büsche.

Einer hat mir noch nachgewinkt und mir zu verstehen gegeben das ich falsch sei. Ich habe zurückgewunken und bin weiter.

Das ganze wiederholte sich zum Glück nicht mehr bis ich Gottseidank im nächsten Dorf mit einem Restaurant ankam. Dort suchte ich alsbald die Toilette auf… und Papier fehlte.

Ich zur Theke und als ich mit Papier zurückkam sass schon einer drin! Er kam nach verdächtig langer Zeit raus, sah mich mit der Papierrolle in der Hand und hob seinen Daumen. Ok dachte ich, damit gehts natürlich auch… wenigstens hat er seine Hände nachher gewaschen.

So, genug der sch…. Beim rausgehen traf ich einen jungen Deutschen mit dem ich schon ein paar mal einige Worte gewechselt hatte.

Er wollte wissen wie es mir denn so gehe. Ich schilderte ihm meine Situation. Als ich verneinte auf seine Frage ob ich denn Medi hätte, öffnete er seinen Rucksack und zauberte daraus Kohle und Magentabletten die er mit mir teilte.

Das ist Hilfsbereitschaft auf dem Camino. Ich war sehr gerührt und habe ihm und seinem Partner zum dank einen Kaffee spendiert.

Nach der Einnahme der Kohletabletten war ruhe im Gedärm und ich genoss wieder den Camino.

Eine überaus lustige Begegnung hatte ich bei Kilometer 16. Ich hatte gerade knapp unterhalb der Spitze einer langen Steigung eine Dame aus dem Friaul im Schatten sitzend angetroffen. Wir hatten uns bereits vorher in dem Restaurant mit besagter Toilette unterhalten.

Sie freute sich über jeden der mit Ihr Italienisch sprechen konnte. Also wechselten wir ein paar Worte. Ich hatte mir aber vorgenommen erst ganz oben eine Pause einzulegen.

Oben angekommen traf ich auf einen wunderschönen Picknick Platz mit Bäumen die für Schatten und etwas kühlung sorgten. Auch ein kleiner Brunnen stand da.

Schnell entledigte ich mich meines Rucksacks und lief die Strecke zurück um die Dame auf die Stelle aufmerksam zu machen. Sie kam mir auf halbem Weg entgegen in Begleitung eines Italieners. Sehr überrascht, dass ich zurückgelaufen kam freute Sie sich über mein Auftauchen.

Gemeinsam sassen wir dann also am besagten Platz, da tauchte ein schweratmender junger Mann auf seinem Fahrrad auf. Das absolut witzige dabei war, er hatte vor dem Lenker einen Elchkopf samt Geweih aus Kunststoff montiert.

Ich hab mich fast nicht eingekriegt ob dieses absolut unglaublichen Bildes. Er erklärte mir, dass er das Ding in Logroño auf einer Mülldeponie entdeckt und gleich mitgenommen und montiert habe.

Er machte noch ein Foto von mir und seinem Rad. Ich werde es heute noch in meine Bildergalerie hochladen. Das müsst ihr einfach gesehen haben!

Nun sitze ich also in Santo Domingo in meinem Zimmer. Frisch geduscht und die Kleider sind auch gewaschen und im Moment noch im Trockner.

Somit endet meine heutige Reportage, ich hoffe Ihr hattet Spass und ich war nicht zu garstig mit meinem Bericht.

Machts gut und bleibt sauber!

Euer Swiss

Autor: Swiss

Meine Leidenschaft ist Lesen, Schreiben, Laufsport, Weitwandern, Natur, Menschen, andere Kulturen und Lebensweisen. Ich bin Neugierig und offen für alles. Das Paradies ist immer noch in uns allen, wir müssen es nur zulassen.

3 Kommentare zu „Camino Tag elf“

  1. Hey..danke für dini Föteli u di vielsitig Bricht! Näbscht de gsundheitleche Bräschte erläbsch du zum Glück o schöni u sogar
    luschtegi Momänte..das isch guet eso! U ds Wätter macht o mit..das söu eso blibe! Ig hoffe nume, dass du dir nid der „Chäfer“
    Helicobacter pylori iigfange hesch..dä verwütscht me vorwiegend über d’Nahrig! Auso..häb dir Sorg u schlaf de guet!

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    1. Hoi Heidi, das mir usser em Dürzug eigentlich guet geit u i o ke Energiverluscht merke globe nig ha ni no mau glück gha. Mir gsehs de morn öb die Choletablette ghuffe hei. Jedefauss mues i nümme durend go Chacheli zeue 😂Liebe Gruess us Santo Domingo de la Calzada.

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