Tag 26

Heute hat der Smoky Mountain Trail die Zähne gezeigt. Den ganzen Tag ging ein starker kalter Wind der auch am Abend nicht aufhörte. Die Route war ein ewiges Auf und Ab und immer fast senkrecht auf unsäglich schwierigen Wegen.Das ist vor allem für die Füsse sehr schlecht. Und die Knie natürlich auch 😝

Es hat alles von mir gefordert. Der Trail ist definitiv nichts für Warmduscher. 

Wobei mir mein Fersensporn langsam grosse Sorgen macht. Am morgen zum Anfang ist es am schlimmsten. Als wenn ich ein Messer dort stecken hätte. Nach einigen Stunden geht es dann besser. Ich muss in Gatlinburg eine Arztpraxis oder Spital aufsuchen. Ich hoffe die können mir helfen. 

Mit diesem nicht ganz so positiven Blog verabschiede ich mich für heute. Aber noch gebe ich nicht auf, ich kämpfe weiter!

Euer Swiss 

Tag 17 / 18 /19

Diesen Beitrag möchte ich Euch noch nachliefern. Er ist verloren gegangen weil er nicht hochgeladen werden konnte. Hier also der Beitrag:

Gestern Abend habe  ich 1 Stunde geschrieben im Schlafsack und am Ende war alles weg! Heute versuche ich es nochmal. 

Also gestern sind wir wieder losgezogen und gleich zu Beginn war ein echter Berg im Weg. Also nichts wie los und rüber. Aber o Wunder es kam gleich der nächste! Und dann noch ein paar Hügel für zwischendurch. Bevor der letzte uns zum Camp führte. 

Auf einem der Appetit Hügelchen (dem letzten) stand ein Turm, resp. das was von ihm übrigblieb nach den Waldbränden.

Diese Brände müssen gewaltig gewesen sein. Wir laufen nun schon seit mehr als hundert Kilometer immer wieder durch versehrtes Gebiet. 

In der Nacht sinkt das Thermometer auf unserer Höhe (meist zwischen 1300 und 1500m) immer noch bis -7C Zum schlafen nicht so angenehm. Und am Morgen aufstehen braucht einige Überwindung. 

Heute habe ich das Tagesziel etwas zurückstellen müssen. Zu viele unerwartete Häppchen-hügelchen waren zu überwinden. Deshalb war nach 17,5km Schluss. 

Zumal dann als nächstes ein 1000m Aufstieg wartet. Der höchste bisher. Kurz vorher ist ein Hostel,  das Nantahala Outdoor Center dorthin gehts Morgen und dann verbringe ich eine Nacht vor dem Aufstieg dort um mich zu erholen.

Damit wird es Montag bis ich in Fontana Dam eintreffe. Danach gehts in die berühmten Great Smoky Mountains. Mehr Rauch als wir bisher gerochen haben wird es dort auch nicht haben. Wir riechen ja schon jetzt wie Rauchwürste! 😝

Also dann bis zum nächsten mal, ich bleibe noch eine Weile dran.

Euer Swiss 

Tag 25

Heute bin ich in die Great Smoky Mountains gestartet. Es war ein wunderschöner Tag und die Wege hier sind super gepflegt. Gut für die Sehne am linken Fuss! Ganz anders als bisher gewohnt.

Aber man muss ja auch dafür bezahlen damit man durchwandern darf. Trotzdem ich bereue es nicht. Auch die Shelter sind viel schöner als die bisherigen. 

Leider werden die Plätze an nicht Thruhiker vermietet. Wir sind vermutlich meist gezwungen diesen die Plätze zu überlassen.

 Ich nehme an, dass diese Leute ohne Zelt wandern. Dafür ist es für uns billiger. Wir bezahlen nur 20$ dafür. Besucher bezahlen wesentlich mehr. Wenn sie dann auch noch die Shelter Plätze buchen wird es noch teurer.

So gesehen ist es gar nicht tragisch wenn wir Zelten müssen. Wir sind es uns ja gewohnt. 

Übeigens habe ich vergessen meinen neuen Rucksack zu erwähnen. In einem Wort: genial! Ich bin so froh gewechselt zu haben. Nichts drückt mehr und meine Hände haben sich erholt. Auch für meine Schultern ist es eine Wohltat. 

Ich würde mir heute sowieso das meiste hier in den USA besorgen. Die Hiker Stores und die Bedienung ist mindestens so komplett wie bei uns. Ich denke wenn man sich Zuhause Informationen einholt, ist es günstiger das Material drüben zu besorgen. 

Ausser die Schuhe, die sind zu wichtig um erst auf dem Trail damit Erfahrungen zu sammeln. Das könnte schnell zu einem Desaster führen.

Das wars wieder einmal aus dem Land der unbegrenzten Wanderwege.

Euer Swiss 

Tag 24

Es tut mir leid, aber hier ist es nahezu unmöglich ein stabiles Internet zu haben. So entsteht ein rechtes durcheinander in der Chronologie der Beiträge.

Ich weis nie, ob meine Beiträge auch tatsächlich hochgeladen oder verloren gehen. Echt nervig das ganze. Zumal hier absolut kein Handynetz verfügbar ist. Und das in einem hochindustrialisierten Land wie den USA! Trump würde sich besser darum kümmern statt sinnlose Zäune hochzuziehen.

Also, heute war der 4e Zero Day. Ich habe mich mit Essen für die nächsten fünf Tage eingedeckt. Und gewaschen natürlich auch!

Noch was zum Resupply. Ich dachte das wäre schwierig und teuer. Aber weit gefehlt, es ist superleicht und meist auch nicht teurer als im Supermarkt. Auch die Shuttels und die Unterkünfte sind eigentlich nie ein Problem.
Nur laufen, dass muss man dann schon selbst 😝.

Bis eben auf die Kommunikation, das ist echt oft ein Problem. Die örtlichen Netze sind oft extrem langsam und zudem häufig durch zu viele User überlastet.

Jeder läuft hier ungeniert mit Smartphones herum. Etwas das unbeliebt sei hatte ich in ältern Blogs gelesen. Das hat sich offensichtlich dramatisch geändert.

 Auf dem Trail hat nahezu jeder Kopfhörer auf und zieht sich seine tägliche Portion musiktrash rein. Welch eine unsägliche Entwicklung!

Der Trail ist zum Kommerz verkommen. Eigentlich schade sollte es doch um das Erlebnis Natur gehen. 

Und immer wieder werde ich von Hikern überholt die schweratmend im Sturmschritt die Hügel erklimmen.

 
Auch das eine unschöne Entwicklung. Nichts von geniessen des Trails, nur so schnell wie möglich durch den Trail rennen. So habe ich mir das nicht gerade vorgestellt.

Ich verstehe die alten echten Hiker die von dieser Entwicklung angewiedert sind. Zum Glück gibt es auch andere, die es auch zu geniessen versuchen. An die werde ich mich halten.

Und so geht es morgen zurück auf den Trail. Ich freue mich immer noch darauf zu laufen. Und ich weigere mich einfach nur Kilometer zu „fressen“.

Also bis zum nächsten mal und es freut mich Euch dabei zu haben!

Euer Swiss

Tag 23

Es war ein recht anstrengender Tag. Wir sind nach Fontana Dam gelaufen. Die Strecke war anspruchsvoll. Hauptsächlich weil es am Schluss 600m nach unten ging mit teilweise über 15% Gefälle!
Da musste ich mich am Schluss schon stark konzentrieren um nicht Misstritte zu riskieren.

Das ist ein ziemliches Problem bei diesen teilweise recht abenteuerlichen Wegen. Oft steht man vor Felsbrocken die einfach bis zu 1m abfallen und man muss sich mit Händen und Füssen über diese Hindernisse hangeln.

 
So ist es nicht verwunderlich, dass man an manchen Tagen einfach nicht auf die geplanten Kilometer kommt. 

Und ich muss besonders vorsichtig sein nachdem die Sehne am linken Fuss bereits etwas angeknackst ist. Und rechts macht der Fersensporn sich auch oft bemerkbar.

Aber alles vergessen wenn ich im Hostel eintreffe und frisch geduscht habe. Das habe ich gleich gestern erledigt.
Gleich gehts weiter mit Tag 24.

Tag 21

Es waren 1000 Höhenmeter zu schaffen. Und es ging recht gut. So entschloss ich mich noch 7 km anzuhängen. 

Ich habe dann in einem Campground übernachtet. Nie wieder Zelte ich so nahe an anderen. Zuerst haben einige Jungs bis um 22:00 Uhr gequatscht. Ich musste aus dem Schlafsack kriechen und Sie um Ruhe bitten. Danach machte mein Nachbar vermutlich Turnübungen in seiner Schlaftüte.

Schliesslich fing es auch noch an zu Regnen. Also  geschlafen habe ich nicht sehr gut!

Tag 22

Es war ein harter Tag und ich schaffte es am ende doch! Wir sind in einem Shelter für 4 Personen angekommen… und es war leer!! Den ganzen Tag hat es zwischendurch geregnet. 

Immer wenn ich die Jacke angezogen habe hats prompt aufgehört, zog ich sie aus hats wieder begonnen. Nach einigem an und ausziehen hab ichs aufgegeben und liess die Jacke weg. Noch feuchter konnte ich nicht werden.

Zum Glück habe ich mit den Merinowollsachen so gut gewählt! Die waren auch nass noch angenehm und sind sehr schnell getrocknet. 

Es war ein Riesenglück das Shelter für uns zu haben, damit brauchte ich mein noch nasses Zelt nicht aufzubauen. 

Und so ging auch der Tag zuende. 

Tag 20

Irgendwie bin ich mit den Tagen durcheinander geraten. Ich habe einen Tag verloren 🙃 Also heute war Tag 20 und es ging den ganzen Weg nur Bergab. Ziemlich Abenteuerlich sogar. 

Dummerweise habe ich gestern einige Misstritte mit dem linken Fuss gemacht und nach dem heutigen Monster Abstieg ist mein Knöchel leicht geschwollen und schmerzt. Dafür spüre ich jetzt rechts praktisch nichts mehr.

Ich werde auch das überstehen (müssen). Hier heisse es ja schliesslich no rain no pain no main! Schmerzen habe ich langsam genügend. Beim Regen denke ich hatte ich bisher Glück. Da dürfte noch einiges auf mich zukommen.

Ansonsten werde ich einfach weitergehen und hoffen, dass ich stärker werde. Laufen soll ja eigentlich gesund sein 😜

Und diese Nacht verbringe ich im Nantahala Outdoor Center, zwar auch im Schlafsack aber ich konnte Duschen und richtig Essen. Natürlich Hamburger what else 😋 Der war aber superlecker und Bohnen gabs auch dazu.

Morgen muss ich 1000m hochklettern bevor ich in den Schlafsack darf. Dann noch 2 Tage bis Fontana Dam, wo ich mindestens einen ganzen Tag ruhen werde. Wir werden sehen wie es mir bis dort ergeht.

Und jetzt wünsche ich Euch ein schönes Wochenende, geniesst es und denkt vielleicht auch ab und zu an mich und meinen angeknacksten Knöchel. Möglich dass es hilft!

Tschüss und bis zum nächsten mal

Euer Swiss

Tag 16

Heute morgen sind wir von der First Baptist Church zum Frühstück eingeladen worden. Es gab Beacon and Pancakes bis genug. Und natürlich eine kleine Predigt. Aber es war doch sehr grosszügig und liebenswert von Ihnen uns den Tagesanfang so zu versüssen. 

Danach ein letztes mal Waschen…!! Eine richtige Massage folgte um 11:00 Uhr. Die Masseuse war sehr professionell und das Ambiente sehr gepflegt. Ich war 90 min hin und weg. 

Schliesslich habe ich die letzten nicht unbedingt nötigen Sachen nach Hause spediert. Gewicht einzusparen ist nicht nur ein Hobby habe ich gelernt. Aber auf die teilweise unglaublichen 11kg, mit Lebensmitteln wohlgemerkt komme ich nie. 

Diese Ultraleicht Freaks schneiden den Zahnbürsten noch die hälfte der Griffe ab. Und ein richtiges Zelt liegt schon gar nicht drin. Da muss ein Tarp (eigentlich nur eine ultraleichte Zeltblache die man mit seinen Wanderstöcken als Zeltstangen aufstellt) reichen. Boden hat so ein Tarp aus Gewichtsgründen natürlich auch nicht.

Das ist mir alles etwas zu extrem. Obschon auch mein Zelt keine 900 gramm wiegt ist es eben doch ein äusserst stabiles Gebilde. Es hält auch Windgeschwindigkeiten von 80 km/h stand. Ich möchte beim nächsten Sturm mitten in der Nacht nicht im Regen meinem Tarp nachrennen.

Und darauf zu spekulieren einen Platz im Shelter ergattern zu können ist mir auch zu riskant. So schleppe ich halt immer noch ca. 15 kg mit Lebensmitteln für 5 Tage mit mir herum.

Sich nur von Riegeln und obskuren Müsli zu ernähren halte ich für Schwachsinn. Ich bevorzuge die Trekking Mahlzeiten, die zwar etwas teurer sind (zwischen 90-110 $ für 5 Tage) dafür aber über genügend Kalorien verfügen. 

Und sie sind auch gar nicht so schlecht. Spaghetti und Lasagne sind meine Favoriten!  Und zum Frühstück scrambled eggs with beacon ist auch lecker nach einer kalten Nacht. Dazu ein Tee oder Kaffe und der Tag kann beginnen 😋

So, ab morgen sind wir wieder unterwegs nach Fontana Dam unserem nächsten Ziel. Wir werden dort, wenn alles gut läuft in fünf Tagen, also am Sonntag ankommen. 

Wenn es geht, werde ich zwischendurch etwas schreiben, ansonsten tschüss bis Sonntag und danke für die Aufmerksamkeit!

Euer Swiss

Tag 15

Heute war Resupply angesagt. Das heisst Essen für die nächsten 5 Tage einkaufen, das Zeug aussortieren das man nicht wirklich braucht, besuch bei einem Outfitter und! für mich einen besseren Rucksack.

Um es vorwegzunehmen: i got it! Bei unserem Motel gegenüber gabs einen kleinen aber feinen Laden und noch wichtiger einen erfahrenen Hiker. Er hat mir angeboten ich solle doch mein Backpack mitbringen, damit wir gleich sehen können ob mein Zeug da reinpasst.

Das Resultat war phenomenal! Ich habe mit dem neuen Rucksack das Gefühl nur noch die hälfte Gewicht zu tragen. Eine riesige Erleichterung ganz ehrlich. Es ist sonst schon hart genug. Aber wenn dann auch noch so eine riesige Krake am Rücken hängt die dich in die Schultern beisst bis die Finger gefühllos werden. Nicht lustig das sage ich Euch.

Das Problem wäre also gelöst hoffe ich. Eine andere Sache war das versorgen während des laufens mit Flüssigkeit. Bis jetzt musste ich immer einen Platz suchen um den Rucksack gefahrlos abzustellen ohne den Trail zu blockieren. Das fanden die nachfolgenden Hiker dann nicht so toll.

Dann die Flasche raus und trinken. Es bedeutete jedesmal 10 min Pause. Also habe ich oft zu lange gewartet und das ist wiederum nicht optimal für den Körper und das Leistungsvermögen. 

Ein Hiker hat mir dann ein Trinksystem gezeigt, dass man in die Seitentasche einsteckt. Durch einen Schlauch der bis vor den Mund geführt wird, wird die Flüssigkeit während des laufens gemütlich angesaugt. Und das sensationellste ist, ein kleiner Filter ist in die Leitung eingebaut. Dadurch kann ungefiltertes Wasser im Reservoir gebunkert werden ohne es zuerst mühsam zu filtern.

Ich bin schon echt gespannt wie sich das alles anfühlen wird. Es ist schon so, die erwartete Leistung wird dieselbe bleiben. Aber jede noch so kleine Erleichterung ist hochwillkommen.

Und noch etwas habe ich heute organisieren können: Swiss wird morgen um 11:00 Uhr von einer Masseuse 90 min durchmassiert! Jep, dass wird toll ich freue mich total.

So, Folks damit seit ihr auf dem neusten Stand. Bleibt nur noch anzumerken, dass wir heute Abend ein tolles Essen genosssen haben.

Seit gegrüsst und ich freue mich auf Eure Kommentare wenn Ihr denn Zeit für mich habt. 

Tschüss Euer Swiss